Die Überprüfung und Ausgestaltung eines Arbeitsvertrags ist von großer Bedeutung, um Missverständnisse zu vermeiden und die Rechte und Pflichten beider Parteien – des Arbeitgebers und des Arbeitnehmers – klar zu definieren. Eine strukturierte Checkliste hilft dabei, sicherzustellen, dass alle relevanten Punkte abgedeckt und rechtlich abgesichert sind.
Mit der Checkliste für den Arbeitsvertrag kannst du sicherstellen das du alle wichtigen Punkte abdeckst die für den Einstieg in einen neuen Job wichtig sind. Alle neuen Anfänge sind schwer aber durch die Checkliste Arbeitsvertrag wird der Einstieg erleichtert.Hier die Checkliste Arbeitsvertrag:
1. Vertragsparteien
- Name und Anschrift des Arbeitgebers
- Name und Anschrift des Arbeitnehmers
2. Beginn des Arbeitsverhältnisses
- Konkretes Startdatum
- (Falls zutreffend) Dauer der Probezeit
3. Art der Tätigkeit
- Bezeichnung der Position/Funktion
- Kurze Beschreibung der Aufgaben
- Hinweis auf mögliche Änderungen im Aufgabenbereich
4. Arbeitsort
- Genaue Angabe des Arbeitsortes
- Hinweis auf mögliche Versetzungen oder mobiles Arbeiten
5. Arbeitszeit
- Wöchentliche Arbeitsstunden (Teilzeit/Vollzeit)
- Beginn und Ende der täglichen Arbeitszeit (sofern geregelt)
- Pausenregelung
6. Vergütung
- Monatliches Bruttogehalt
- Zusätzliche Leistungen (z. B. Boni, Zuschläge, Prämien)
- Auszahlungstermin
- Hinweis auf mögliche tarifliche Bindung
7. Urlaub
- Anzahl der Urlaubstage pro Jahr
- Bezug auf gesetzliche oder tarifliche Regelungen
8. Krankheit & Entgeltfortzahlung
- Regelung zur Lohnfortzahlung im Krankheitsfall
- Informationspflicht bei Arbeitsunfähigkeit (z. B. Arztbescheinigung)
9. Kündigung
- Kündigungsfristen
- Regelungen zur Kündigung während der Probezeit
- Hinweis auf die Schriftform der Kündigung
10. Hinweise auf Tarifverträge, Betriebsvereinbarungen o. Ä.
- Geltende tarifliche oder betriebliche Regelungen (falls vorhanden)
11. Nebentätigkeiten
- Erlaubnis- oder Anzeigepflicht bei Nebentätigkeiten
12. Wettbewerbsverbote und Verschwiegenheit
- Vereinbarungen zu Konkurrenzverboten
- Verschwiegenheitspflicht während und ggf. nach dem Arbeitsverhältnis
Jeder der aufgeführten Punkte ist essentiell, um sowohl die Rechte des Arbeitnehmers als auch die des Arbeitgebers zu schützen und gleichzeitig klare Rahmenbedingungen für das Arbeitsverhältnis zu schaffen. Denn nur so lassen sich faire und rechtssichere Arbeitsverhältnisse gestalten.
Sowohl eine eindeutige Definition der Vertragsparteien als auch eine klare Beschreibung des Arbeitsverhältnisses verhindern Missverständnisse. Darüber hinaus sorgen Regelungen zu Arbeitszeit, Vergütung sowie Kündigungsfristen für Transparenz und beiderseitige Sicherheit.
Ergänzend dazu regeln Besonderheiten wie Fort- und Weiterbildung, Nebentätigkeiten oder auch Vertraulichkeitsvereinbarungen zusätzliche Aspekte, die wiederum für einen erfolgreichen und reibungslosen Verlauf der Zusammenarbeit von Bedeutung sind.
Zudem schützen spezielle Klauseln – etwa Wettbewerbsverbote – die berechtigten Interessen des Arbeitgebers auch über das eigentliche Arbeitsverhältnis hinaus.
Abschließend besiegeln die Unterschriften beider Parteien die Verbindlichkeit des Vertrags und geben dem Arbeitsverhältnis eine rechtliche Grundlage.
Hier gibt es noch ein FAQ über den Arbeitsvertrag:
1. Muss ein Arbeitsvertrag schriftlich abgeschlossen werden?
Ein schriftlicher Vertrag ist zwar nicht zwingend erforderlich, aber aus Beweisgründen sehr zu empfehlen. Außerdem ist der Arbeitgeber gesetzlich verpflichtet, die wichtigsten Vertragsbedingungen schriftlich festzuhalten.
2. Was passiert, wenn kein schriftlicher Vertrag vorliegt?
Auch ohne Schriftform entsteht ein Arbeitsverhältnis, sobald die Arbeit aufgenommen wird. Dennoch muss der Arbeitgeber die wesentlichen Punkte nachträglich schriftlich dokumentieren.
3. Was sollte ein Arbeitsvertrag mindestens enthalten?
Ein Arbeitsvertrag sollte wichtige Punkte wie Beginn, Tätigkeit, Arbeitsort und Vergütung enthalten, damit beide Seiten Klarheit haben und spätere Missverständnisse vermieden werden.
4. Kann der Vertrag nachträglich geändert werden?
Änderungen sind nur möglich, wenn beide Parteien zustimmen. Andernfalls muss der Arbeitgeber ein Änderungsangebot machen, das der Arbeitnehmer annehmen oder ablehnen kann.
5. Wie lange gilt die Probezeit und was bedeutet sie?
Die Probezeit beträgt meist drei bis sechs Monate. Währenddessen kann das Arbeitsverhältnis von beiden Seiten mit verkürzter Frist gekündigt werden – und zwar ohne besondere Begründung.
6. Welche Kündigungsfristen gelten?
Die gesetzliche Kündigungsfrist für Arbeitnehmer beträgt vier Wochen zum 15. oder Monatsende. Für Arbeitgeber verlängert sie sich je nachdem, wie lange das Arbeitsverhältnis besteht.
7. Was ist ein befristeter Arbeitsvertrag?
Ein befristeter Vertrag endet automatisch mit dem vereinbarten Datum oder Zweck. Allerdings darf er nur unter bestimmten Voraussetzungen abgeschlossen und nur begrenzt verlängert werden.
8. Was ist der Unterschied zwischen Teilzeit und Vollzeit?
Der Unterschied liegt in der Arbeitszeit: Vollzeit umfasst in der Regel 35–40 Stunden, während Teilzeit darunter liegt. Trotzdem haben Teilzeitkräfte die gleichen Rechte.
9. Darf der Arbeitgeber Nebentätigkeiten verbieten?
Grundsätzlich sind Nebentätigkeiten erlaubt, sofern sie die Haupttätigkeit nicht beeinträchtigen oder dem Arbeitgeber nicht schaden. Häufig müssen sie jedoch gemeldet werden.
10. Was bedeutet ein Wettbewerbsverbot?
Ein Wettbewerbsverbot untersagt Tätigkeiten bei Konkurrenzunternehmen. Während des Arbeitsverhältnisses ist es meist zulässig, doch nach dem Ende gilt es nur, wenn eine Entschädigung gezahlt wird.
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